Musikalisches Feuerwerk zum Abschluss des Jubiläumsjahres in Michelwinnaden
Obwohl die Vereinsmitglieder das ganze Jahr über durch die verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen voll beschäftigt und engagiert waren, wie dies Johannes Hepp(1. Vorsitzender) und Simone Schwägler (Jugendleiterin) lobend erwähnten, sollte das Jubiläumskonzert – es ist zugleich das traditionelle Jahreskonzert – nochmals zu einem absoluten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte werden.
Dass dies voll gelungen ist, erkannte man am frenetischen Beifall während und zu Ende des Konzerts. Vorsitzender Johannes Hepp begrüßte die vielen Gäste aus dem gesamten Stadtgebiet und dem angrenzenden Landkreis Biberach. Er freute sich darüber, auch etliche Ehrengäste der Kirche, Stadt, Ortschaft und der Vereine begrüßen zu dürfen. Moderiert wurde das Konzert charmant und informativ durch Carmen Hoh.
Die musikalische Leitung lag in den bewährten Händen von Dirigent Gerald Auer. Er hatte eigens für das Jubiläumskonzert insgesamt elf passende, gefällige und zugleich anspruchsvolle Musikstücke ausgewählt. In unzähligen Proben, dazu gehörte auch ein Probenwochenende im Allgäu, wurden die fünfzig Musiker auf das Konzert vorbereitet und wurde an den teils schwierigen Stücken gefeilt.
Der Auftakt erfolgte mit der fanfarenartigen Komposition „In purple and Gold“, von James L. Hosay. Dieses Werk war übrigens auch zu einem 100-jährigen Jubiläum komponiert worden. Nach einem weichen, melodienreichen Mittelteil wurde zu einem strahlenden Finale überwechselt. Es folgte „Panta Rhei“ (Alles fließt). Dieses Stück wurde von Markus Götz vergangenes Jahr anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Musikvereins Atzenbach (Südschwarzwald) verfasst.
Geplätscher, das sich steigert
Den Ehrengästen Pfarrer Thomas Bucher und Amtsleiterin Claudia Altvater hatte dieser Beitrag besonders imponiert. Wird da doch klanggewaltig die Geschichte eines Dorfes „im Fluss der Zeit“ instrumental beschrieben, beginnend mit dem Lauf des Flusses Wiese von der Quelle bis zur Mündung und dessen Geplätscher, das sich stetig steigert. Das Stück erinnert gegen Ende mit seinen starken perkussiven Elementen an arbeitende Textilmaschinen. Ein Hinweis dafür, dass sich im Wiesental einst eine bedeutende Textilindustrie angesiedelt hatte.
Beim lateinamerikanischen Klassiker „Bésamo mucho“ brillierte Ralph Wieland, der für seinen glänzenden Solovortrag auf dem Flügelhorn riesigen Beifall bekam. Zumindest bezüglich der Region waren die beiden Stücke „Fiskinatura“ (Thiemo Kraas) und „Montain Wind“ (Martin Scharnagl) artverwandt. Alle Register waren gefordert, in einer wohlklingenden Melodienfolge die Schönheit der Allgäu-Bergwelt musikalisch zu malen und emotionale Impressionen dazu wach werden zu lassen. Das ist den Musizierenden gut gelungen.
Nach der Pause intonierte die Kapelle auf eindrucksvolle Weise den Eröffnungsmarsch „Salemonia“, den Kurt Gäble für das inzwischen überregional bekannte Schlossseefest in Salem (Linzgau) komponiert hatte. Mit der Interpretation weltberühmt gewordener Melodien aus zwei Musicals, die blasmusikalisch mit „Highlights from Evita“ ( Arrangement: John Moss) und „Tarzan Soundtrack Highlights“ , (Arrangement Paul Murthe) bearbeitet worden sind, ließen die Musiker die Herzen aller Gäste höher schlagen. Dabei bewiesen die Musizierenden nochmals in allen Registern, dass sie schmeichlerische wie auch schmissige Klänge bis hin zum Rock-Potenzial wirkungsvoll und ausgesprochen hörerfreundlich präsentieren können. Große emotionale Wirkung erzielte auch „Kumbaya Variations“ (Kees Vlak). Die verschiedenen Stilrichtungen dieses Stücks von Walzer, Tarantella, feurigem Czardas, einer Glenn-Miller-Variation bis zum Funky Rock wurden dabei wahrlich stilgerecht bewältigt. Dass solch ein Jubiläumskonzert nach prasselndem, anhaltendem Applaus nicht enden konnte, wusste Dirigent Gerald Auer. Er hatte deshalb noch zwei Zugaben – auserlesene Ohrwürmer – nämlich die Polka „Von Freund zu Freund“ (Martin Scharnagl) und den anrührenden Song „Halleluja“ als Jubiläumsgeschenk erklingen lassen.
Werbung für das Dorf
Dass dem Dirigenten dann mit tosendem Beifall besonders gedankt wurde, bestärkte ihn und die Musiker, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Das Jubiläumsjahr der „Concordia“ Michelwinnaden war für das Dorf eine gute Werbung. Davon ist Ortsvorsteher Frieder Skowronski, ein Förderer aller Vereine und Gruppierungen am Ort, voll überzeugt. Er sprach den Verantwortlichen der Kapelle seinen persönlichen Dank aus und meinte auch: „Ihr habt unser Dorf weit über seine Grenzen hinaus bestens präsentiert“.
Rudi Martin